Interessantes aus der Chronik der Volksschule Dornbirn-Mittelfeld seit 1901 anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Dornbirn

Ereignisdatum: 12. 12. 1901 Um 8.30 Uhr treffen sich alle Kinder Dornbirns in der Stadtpfarrkirche des 1. Bezirkes zu einem feierlichen Hochamt. Nach dem Gottesdienst werden sämtliche Kinder auf Kosten der Gemeinde zu Brot, Wurst und verdünntem Wein eingeladen.
1905 ...Die neuerbaute Schule an der Leopoldstraße wurde eröffnet. Obwohl die Eltern für gemischt geführte Klassen waren, wurde von der Behörde verfügt: Mittelfeld = Knabenschule und Leopoldstraße = Mädchenschule
2. 12. 1908 Jubelfeier zum Andenken an das 60jährige Regierungsjubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josefs des I.
1915 ... in den Straßen sammelten Schulkinder auf Leiterwagen Metallgegenstände aus Kupfer, Zinn, usw., um daraus Waffen gießen zu lassen.
1919 Amerikanische Kinderausspeisung: In der Bierhalle beim Grünen Baum (Minigolfanlage) wurden an bedürftige Kinder in den Monaten Juli und August ein halber Liter Kakao und ein Zuckerbrot verteilt.
6. 7. 1937 Schüler sammeln 1100kg Obst. Dies wird an 75 arme Buben verteilt.
9. 4. 1938 133 Knaben der Schule fahren für 6 Wochen zu einem kostenlosen Erholungsurlaub nach Hannover und Münster.
25. 11. 1938 Wegen der in allen Nachbarhäusern ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche wurde die Schule für 10 Tage geschlossen.
3. 7. 1941 Über Aufforderung des Reichstatthalters leisten die Lehrpersonen in den Ferien Ernteeinsatz.
6. 1. - 14. 2. 1942 Kälteferien zwecks Einsparung von Kohle. An unserer Schule wurden so etwa 6000 kg Kohle erspart. Die Schüler kamen jeden Montag für kurze Zeit in die Schule, wo sie Hausaufgaben erhielten.
1. 5. - 13. 7. 1943 Von der „Sommerschule“ werden 45 Schüler befreit. Sie alle müssen wegen der Einberufung ihrer Väter und älteren Brüder in der Landwirtschaft tüchtig mithelfen.
1943 In den Tagen und Wochen dieses Schuljahres fast täglich öffentliche Luftwarnung. Die Schüler werden sofort entlassen und eilen nach Hause.
10. 11. 1944 Alle Schüler werden vom Stadtarzt untersucht. Dies veranlasst ihn zur Feststellung, dass Hatlerdorf die schwächsten und schlechtest ernährten Kinder von Dornbirn habe.
27. 5. 1948 Die Schule erhält vom Amerikanischen Jugendrotkreuz 34 Grußpakete, deren Inhalt unseren Kindern große Freude bereitete. Sie enthielten: Bleistifte, Farbstifte, kleine Spielsachen, Taschenkalender, Socken, Bälle, Seifen, Kämme, Waschlappen, Zahnbürsten, Zahncreme und Schreibpapier. Die Gaben wurden nach Schülerzahl in die einzelnen Klassen aufgeteilt, wo dann ein Glückstopf für jeden Schüler bis zu 3 Gaben enthielt. Am höchsten im Kurs standen die schönen Glaskügelchen, mit denen reger Tauschhandel betrieben wurde.
27. 2. 1949 Dornbirn feiert „Fasnat“: Über 70 prächtige Schauwagen fuhren durch die Straßen der Stadt. Von nah und fern waren Leute herbeigeeilt. Man schätzte die Zuschauermenge auf ca. 45.000-50.000 Personen. Die Hatler veranstalteten ein Schubkarrenrennen für alte Wibr und Mä, das ebenfalls sehr gut besucht war.
11., 12. und 13. 5. 1953 Bitttagsprozessionen. Die teilnehmenden Schüler haben vormittags unterrichtsfrei.

Drei Beispiele für schulische Anschaffungen

Mai 1954 2 Gartenschläuche werden bewilligt. Zweck der Anschaffung: Bekämpfung der Staubplage auf dem rückwärtigen Schulplatz.
Mai 1957 Auf mehrfaches Drängen wurde das alte Rundfunkgerät durch ein neues ersetzt. Nun erst ist eine einwandfreie Wiedergabe von Schulfunksendungen gewährleistet, die sich regen Zuspruches erfreuen.
Juni 1958 Endlich erhält auch das Dienstzimmer des Schulleiters ein Telefon.

Fortsetzung Chronik:

November 1959 Der Einbau einer Lautsprecheranlage in der Pfarrkirche gibt auch den Schülern die Möglichkeit, den Predigten zu folgen.
September 1961 95 Buben unserer Schule, die bisher teils sehr weite Schulwege haben, werden an die neueröffnete VS Schoren abgestellt.
November 1961 Um der Zahnkaries vorzubeugen, werden an die Schüler der unteren Klassen Fluortabletten ausgegeben. Alle Schüler melden sich freiwillig zur kostenlosen Kinderlähmungsschluckimpfung.
Schuljahr 1962/63 Die Schulpflicht umfasst künftig 9 Schuljahre.
März 1963 Der eiskalte Winter hält immer noch an. Noch immer Morgentemperaturen bis minus 20 Grad. Dreifacher Kohleverbrauch. Der Bodensee ist immer noch zugefroren. Rehe kommen auch bei Tage bis zur Bürglegasse herunter und suchen Futter.
Mai 1964 Die Bundesstraße 1 zieht nun vom „Gasthaus Löwen“ als breites Band gegen Süden, um beim alten „Zahnbild“ in die ursprüngliche Lage einzumünden. Der Verkehr, der sich gewaltig gesteigert hat, bringt für unsere Schüler viele Gefahren mit sich. Deshalb wurde diese Linie als Trennung der Schulsprengel festgelegt und die beiden Volksschulen Mittelfeld und Leopoldstraße ab nun gemischt geführt.
Schuljahr 1967/68 Bei den Schülern macht sich die „neue Zeit“ besonders bemerkbar. Sie ist gekennzeichnet durch den hohen Lebensstandard der Eltern. Schon fast die Hälfte besitzen einen Fernsehapparat. Mangelnde Lernbereitschaft und abnehmende Konzentrationsbereitschaft sind üble Begleiterscheinungen.
Schuljahr 1970/71 Die neuerbaute Volksschule im Wallenmahd wird eröffnet. In den Hauptschulen wird der zweite Klassenzug eingeführt. Es herrscht großer Lehrermangel.
Schuljahr 1972/73 Der Schulbetrieb an den beiden neuerbauten Hauptschulen für Knaben und Mädchen an der Lustenauerstraße wird aufgenommen. Die Regierung führte für alle Schüler den kostenlosen Bezug der Unterrichtsbücher ein.
20. 5. 1989 Die Einweihung der erweiterten und neu renovierten Volksschule Mittelfeld wird festlich begangen.
Beginn des Schuljahres 2001: 155 Schüler (niedrigster Schülerbestand) werden erstmalig in allen 8 Klassen von weiblichen Lehrpersonen unterrichtet.